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Comenius-Treffen in Italien

Das sechste Projettreffen im Rahmen dieser COMENIUS Schulpartnerschaft fand vom 23. bis 28. Februar 2014 in Italien statt. Organisiert wurde das Treffen von der italienischen Partnerschule aus Quinto di Treviso. An dem Treffen nahmen Schüler- und Lehrerdelegationen der Partnerschulen aus Deutschland, Luxemburg, Tschechien, Griechenland, Rumänien und der Türkei teil.

Zu der Reisegruppe der Eichenlaubschule Weiskirchen gehörten 6 Mädchen und 3 Jungen aus der Klassenstufe 9, Lehrerin Ina Raber, Lehramts-Praktikant Pascal Peifer, die englische Sprachassistentin Eleanor Peacock und Schulleiter Günter Peifer. Gemeinsam mit den 14 Vertretern aus Luxemburg ging es mit dem Bus am frühen Sonntagmorgen durch Frankreich und die Schweiz nach Italien, wo auf dem Weg zur Partnerschule am Flughafen Bergamo noch die Partner aus Griechenland und der Türkei eingesammelt wurden. In der Schule wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Gastfamilien herzlich begrüßt. Für die meisten Lehrerinnen und Lehrer war es ein freudiges Wiedersehen, da es bereits das sechste Treffen im Rahmen des Projektes war. Zu der Gästegruppe aus den 6 Partnerländern zählten insgesamt 39 Schülerinnen und Schüler und 21 Erwachsene einschließlich des luxemburgischen Schulinspektors Gerard Roettgers, der erst montags mit dem Flugzeug nachkam.

Die Italienische Partnerschule hat zwei Standorte in den Gemeinden Quinto di Treviso und Morgano. Am Montag ging es zur Begrüßung durch Schulleiterin Letizia Cavallini und den Schulchor in die Schule in Quinto. Beim anschließenden gemeinsamen Unterricht konnte jeder Schüler seine eigene Karnevals-Maske kunstvoll gestalten. Die Lehrer machten sich derweil zu einem kulturellen Besuch der Provinzhauptstadt Treviso auf. Am meisten beeindruckte die Besucher die Kirche San Nicolo. Sie zählt mit ihrer dreifachen Apsis und den schmalen Fenstern zu den wichtigsten Bauten italienischer Gotik. In der gewaltigen Backsteinkirche aus dem 13./ 14. Jahrhundert kann man an den mächtigen Rundpfeilern die Fresken von Tommaso da Modena bestaunen, die er mit seinen Schülern im 14. Jahrhundert schuf.

Den Abend verbrachten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Gastfamilien. Für die Lehrer stand der offizielle Empfang im Rathaus von Quinto di Treviso durch Elena Basso, Bürgermeisterin von Morgano, und Mauro Dal Zilio, Bürgermeister von Quinto di Treviso, auf dem Programm. Ihren Worten konnte man entnehmen, wie stolz sie auf ihre Schule sind und wie sehr sie die internationalen Aktivitäten schätzen. Jungen Menschen zu vermitteln, dass gegenseitiges Vertrauen eine wichtige Basis für ein gemeinsames Europa ist, sei eine wichtige Aufgabe für die Schulen. Projektkoordinator Günter Peifer bedankte sich im Namen aller für die wohltuenden Worte, die den Lehrerinnen und Lehrern die Kraft gäben, solche Projekte durchzuführen.

Am Dienstagmorgen ging es dann zur Begrüßung an den Schulstandort nach Morgano. Die Musiklehrerin animierte gemeinsam mit ihrem Chor alle zum Mitsingen. Weiter ging es mit gemeinsamen Sportaktivitäten in der Turnhalle der Schule in Quinto. Fünf internationale Schülerteams kämpften um die Handballtrophäe während die Lehrer sich im Tischtennis herausforderten. Nach Unterrichtsschluss stand für die Lehrer ein Comenius-Workshop auf dem Programm. Unter der Regie der Eichenlaubschule soll laut Projektbeschreibung im März eine gemeinsame Online-Unterrichtsstunde per Video-Schaltung durchgeführt werden. Das deutsche Team stellte die Konzeption der Stunde vor, bei der es um das Thema „Stereotypes – Klischeevorstellung“ gehen wird. Realisiert werden soll die Stunde mit Skype. Ein Techniktest wurde vereinbart für den 20. März um 10.00 Uhr deutscher Zeit (11.00 Uhr in Griechenland, Rumänien und der Türkei). Eine Woche später zur gleichen Zeit soll dann die Online-Stunde stattfinden. Ein weiterer Punkt war die Planung des letzten Projekttreffens in Deutschland vom 4. bis 8. Mai 2014. Ein besonderes Highlight während dieses Treffens wird der Start eines Stratosphären-Ballons sein, der neben diversen Messgeräten auch ein Amateurfunkmodul mitführen wird. Jede Partnerschule soll die Möglichkeit bekommen, in ihrer Landessprache einen kurzen Gruß mit einem Hinweis auf das Comenius-Projekt live zu versenden. Die Grüße sollen auch auf einem Sprachbaustein aufgezeichnet und wiederholt übertragen werden.

Zum Abschluss des Tages waren alle Gäste zu einem geselligen Abend mit den Gastfamilien in den Gemeindesaal eingeladen. Neben kulturellen Darbietungen standen natürlich original italienische Pasta, Risotto und leckerer Nachtisch, alles zubereitet von den Eltern, auf dem Programm. Kommunikationsprobleme gab es dabei nicht. Ein Sprachengewirr aus Englisch, Französisch, Tschechisch, Griechisch, Rumänisch, Türkisch, Deutsch und Italienisch verlieh dem Abend eine beeindruckende europäische Dimension.

Ein Höhepunkt war am folgenden Tag der Besuch der Lagunenstadt Venedig, die nur rund 50 km von der Partnerschule entfernt ist. Mit dem Zug kommt man bequem zum Hauptbahnhof Santa Lucia am westlichen Ende des Canal Grande. Zunächst ging es über die Ponte degli Scalzi zum Palazzo Ferro Fini. Der Palast ist heute Sitz des Regionalrates von Venetien, etwa vergleichbar mit dem Landtag des Saarlandes. Die Besucher bekamen die Geschichte der Region und des Palastes sowie die politischen Zusammenhänge ausführlich erklärt. Venetien, italienisch „Regione del Veneto“, ist eine Region in Nordostitalien mit der regionalen Hauptstadt Venedig. Die Region ist in sieben Provinzen unterteilt. Venetien ist flächenmäßig die achtgrößte Region Italiens und rangiert mit seinen über 4,9 Millionen Einwohnern an fünfter Stelle. Eine besondere Ehre war die Begrüßung durch den Parlamentsabgeordneten Claudio Niero. In seiner Ansprache unterstrich er die Bedeutung von Schulpartnerschaften für Europa und fand wertschätzende Worte für das Engagement der beteiligten Lehrkräfte. Die geschichtlichen und geografischen Grundinformationen über Venedig stellten eine gute Basis für die anschließende Wanderung durch die Stadt dar. Es ist nicht einfach, mit einer Gruppe von rund 100 Personen durch Venedig zu gehen. Lehrerin Paola Conte übernahm die Führung und hatte dazu einen Stock mit bunten Bändern geschmückt, an dem man sich auch im Gedränge gut orientieren konnte. Mit Unterstützung weiterer italienischer Lehrerinnen und Lehrer und ortskundiger Eltern ging es durch viele kleine Gässchen entlang der Kanäle. Es war Karneval in Venedig und überall sah man maskierte Menschen mit prunkvollen Kleidern. Wie Models flanierten sie über die Plätze, die Aufmerksamkeit und Bewunderung der Touristen suchend. Bereitwillig stellten sie sich zum Fotografieren in Pose. Die Straßen sind um diese Zeit sehr voll und am Markusplatz ist das Haupttreiben. Von klassischen schwarz-weiß-Roben, Federhüten, farbenprächtigen glitzernd-wallenden Stoffen über Casanova-Verkleidungen bis hin zu selbst gebastelten Phantasiekostümen – die wunderbare Vielfalt der Kostüme war beeindruckend. Vom Markusplatz ging es zum Picknick auf die Uferpromenade der „Riva degli Schiavoni“. Die Riva gilt als einer der bedeutenden Kais in Venedig. Von hier hat man südwärts einen Ausblick auf die Inseln der Lagune, vor allem auf San Giorgio Maggiore.

Der Weg führte danach wieder über den Markusplatz und durch das bunte Treiben auf der Rialto-Brücke zurück zum Hauptbahnhof.

Den letzten Tag verbrachten die Schülerinnen und Schüler in der Schule und mit ihren Gastfamilien. Die Lehrer zog es noch einmal nach Venedig. Diesmal erkundeten sie mit dem Vaporetto (Wasserbus) die Inseln Murano und Burano.

Freitags ging es dann wieder zurück in die Heimat. Sowohl bei den Schülerinnen und Schülern als auch bei den Begleitpersonen und den italienischen Gastgebern hatten die gemeinsamen Tage mit den unvergessliche Erlebnisse tiefe Spuren in den Herzen hinterlassen und so waren Tränen beim Abschied vorprogrammiert.

Alle freuen sich bereits auf das nächste und damit leider auch das letzte Treffen im Rahmen dieses Projektes Anfang Mai in Weiskirchen.

 

COMENIUS ist der schulbezogene Teil des EU-Programms für lebenslanges Lernen. Der Titel des aktuellen Projektes, bei dem die Eichenlaubschule Weiskirchen koordinierende Schule ist, lautet „Living in a multicultural Europe without losing our own identity – Leben in einem multikulturellen Europa ohne die eigene Identität zu verlieren”. Durch die Europäische Union wird die Projektarbeit, insbesondere der grenzüberschreitende Austausch und Besuche zwischen den Partnerschulen gefördert.

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