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„Spurensuche“ – Wanderausstellung VDK

Auf Spurensuche – Fünf Schicksale im Zweiten Weltkrieg

Werner Hillen erklärt den Schülerinnen und Schülern die Transparente

Es gibt Ereignisse, die liegen so weit zurück, dass es schwierig ist, junge Menschen dafür zu sensibilisieren und ihnen die Bedeutung auch für ihr Leben und ihre Zukunft zu vermitteln. Glücklicherweise gibt es engagierte ehrenamtlich tätige Menschen, die einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Erinnerungen wachzuhalten entweder als Zeitzeugen oder als verantwortungsvolle Bürger unseres demokratischen Staates. Die Schülerinnen und Schüler der Eichenlaubschule Weiskirchen hatte das große Glück, gleich zwei dieser Menschen zu begegnen.

„55 Millionen Tote des Zweiten Weltkrieges – das sind Zahlen, die die Schüler im Unterricht lernen, aber ohne sich klar zu machen, dass hinter jedem Toten ein Schicksal steht“, sagte Werner Hillen, Landesvorsitzender des VDK Saarland. Mit diesen Worten eröffnete er im Musiksaal der Eichenlaubschule die Wanderausstellung „VDK Spurensuche“, die auf 24 Transparenten den Schülerinnen und Schülern einen tiefen Einblick in die Schicksale von fünf Soldaten gab, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen. Schicksale und Erinnerungen, die auch die Familien der Kriegstoten in ihrem weiteren Leben prägten und anhand der zahlreichen Dokumente auf den Folien nachzuvollziehen sind.

Die Geschichte des Soldaten Ernst Paul Kurz wurde an diesem Schulmorgen noch authentischer, als Hillen die Zeitzeugin Doris Deutsch aus Wiebelskirchen vorstellte, die an ihren geliebten Vater erinnerte. Von seinem tragischen Schicksal und der Kindheit, die sie bei ihrer Mutter und Großmutter verbrachte, erzählte sie den jungen Zuhörern und las auch aus einem der Feldpostbriefe vor, den ihr Vater an die Mutter gerichtet hatte. Besonders betroffen waren alle, als sie vom Tod ihres Vaters erzählte: „Er wurde von einer Granate getroffen, als er einen verwundeten Kameraden aus dem Kreuzfeuer retten wollte.“ Doch die Mutter erfuhr erst eineinhalb Jahre später, dass ihr Mann gefallen war und schrieb daraufhin den Großeltern einen Brief, um der 7-jährigen Doris vom Tod ihres Vaters zu berichten. „Meine Großeltern hatten nicht den Mut, es mir zu sagen. Als ich aus der Schule heimkam, musste ich den Brief laut vorlesen, damit sie sicher sind, dass ich verstanden habe, was darin steht“, berichtete Deutsch den Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Klassen.

Doris Deutsch zeigt original Feldpostbriefe ihres Vaters

Heute liegt ihr Vater neben seinen Kameraden auf dem Soldatenfriedhof in Ysselsteyen in den Niederlanden. Dieser Friedhof ist einer von vielen, die vom VDK gepflegt und erhalten werden. Hier wird auch wieder das Motto des Volksbundes „Arbeit für den Frieden – Versöhnung über den Gräbern“ verdeutlicht, so der Landesvorsitzende Hillen. Auch Doris Deutsch engagiert sich, wie ihr 2011 verstorbener Ehemann Alex Deutsch, für den Frieden und möchte vor allem Jugendliche aufklären, damit so etwas Schreckliches wie ein Krieg nie wieder passiert.

Im Anschluss an die gemeinsame „Spurensuche“ standen Werner Hillen und Doris Deutsch den Schülerinnen  und Schülern für Fragen und angeregte Diskussionen zur Verfügung.

 

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