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Leben in Ost-Berlin – Ein Lehrer ist Zeitzeuge zugleich

Leben in Ost-Berlin – Ein Lehrer ist Zeitzeuge zugleich

Zeitzeuge Dr. Thomas Georg berichtete im Musiksaal der Eichenlaubschule Weiskirchen über seine Kindheit und Jugend in der DDR

Fast zwei Unterrichtsstunden lang hörten Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen ihrem Lehrer Thomas Georg zu. Diesmal erklärte er ihnen aber nichts über quadratische Funktionen oder den Satz des Pythagoras, sondern erzählte etwas aus seinem eigenen Leben in der früheren DDR.

Während der anschaulich dargestellten Ausführungen zeigte er den interessierten Zuhörern eigene Dokumente, Stadtpläne und Münzen. Etwas Besonderes waren die originalen Schulhefte aus der DDR-Zeit, die er mitgebracht hatte.

Der heute im Saarland lebende Lehrer hatte seine Kindheit und Jugend im Ostteil Berlins verbracht und konnte den Schülern aus seiner Schulzeit berichten, dass beispielsweise zu besonderen Anlässen Fahnenappelle stattfanden und es nur die Schulnoten von eins bis fünf gab. Aber er erzählte auch, dass das Gymnasium erst mit der Klassenstufe 9 begann und wie sich die Unterrichtsfächer unterschieden. So interessierte die Schüler besonders, dass es keinen Religionsunterricht gab, dafür aber Staatsbürgerkunde- und sogar ein halbes Jahr Wehrunterricht. Auch Russisch als erste Fremdsprache und Astronomie gehörten zum Lehrplan.

Des Weiteren informierte er die Jugendlichen, dass in der DDR viele Kinder in den Kinder- und Jugendorganisationen, den sogenannten Pionieren und der FDJ, waren. „Wer nicht Mitglied in einer solchen Organisation war, musste mit Nachteilen in seiner beruflichen und privaten Entwicklung rechnen“, so Herr Georg.

Im Anschluss an den Zeitzeugenbericht konnten die Schülerinnen und Schüler, die sich im Vorfeld bereits im Geschichtsunterricht mit dem Thema auseinandergesetzt hatten, Fragen zum Leben in der DDR stellen und das mitgebrachte Material bestaunen.