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Deutsch-luxemburgisch-tschechischer Schüleraustausch

„Dobry den!“ tönte es ungewohnt aus den Lautsprechern der Eichenlaubschule Weiskirchen. Schulleiter Pavel Kopta und Lehrer Jan Riha hatten wichtige Informationen für ihre Schülerinnen und Schüler von der Masarykova základní škola aus Kdyně in Tschechien, die eine Woche zu Gast bei ihrer Partnerschule im Saarland waren. Der Gegenbesuch fand gleich im Anschluss an den Aufenthalt in Deutschland gemeinsam mit einer Gruppe der luxemburgischen Partnerschule aus Erpeldingen statt.

 

Den Schulalltag, das Leben in den Familien und die kulturellen Besonderheiten des Gastlandes kennenlernen, das stand im Mittelpunkt des Schüleraustauschs. So besuchten die Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Römerstadt Trier und besichtigten dort die Kaiserthermen, den Dom und die Porta Nigra. Den geschichtlichen Hintergrund erklärte die ortskundige ELS-Lehrerin Birgit Fenkl. Vor dem Dom rief Schulleiter Günter Peifer plötzlich „Da steht unser Bischof!“ und ging zielstrebig auf ihn zu. Zögerlich und etwas ungläubig – „Der macht mal wieder ein Späßchen!“ – folgte die Gruppe ihm. Besonders die Tschechen waren dann aber sehr überrascht, wie nett und herzlich sie von Bischof Stefan Ackermann begrüßt wurden. Er gab jedem die Hand und zeigte sich sehr interessiert daran, wie die Partnerschaft entstanden war, und unterstrich die Bedeutung solcher internationaler Beziehungen für die Zukunft eines gemeinsamen Europas. In Tschechien war ein Highlight die Besichtigung der UNESCO-Stadt Cesky Krumlov. Die gesamte Innenstadt sowie das eindrucksvolle Schloss zählen zum Weltkulturerbe. Einen schönen Blick über die Stadt hatten die Schülerinnen und Schüler auf dem Schlossturm. Ein besonderes Erlebnis in Cesky Krumlov war die Besichtigung der Graphitgrube. Zuerst mussten Stiefel, Overalls und Schutzhelm mit Grubenlampe angezogen werden. Dann ging es mit der typischen Minenbahn in das Bergwerk. Dort bekamen die Schüler erklärt, wie Graphit abgebaut wurde, und wo Graphit Verwendung findet. Auf dem Fußmarsch durch die Stollen fühlte man sich fast wie ein Minenarbeiter. Heute dient das Bergwerk nur noch touristischen Zwecken.

 

Die Schülerinnen und Schüler erlebten auch in den Schulen einiges. Die Tschechen bauten mit Schulleiter Günter Peifer nach einer Einführung in das Arbeiten mit einer großen Tischbohrmaschine die „Türme von Hanoi“. Dazu mussten sie sägen, bohren, schleifen, anmalen und polieren. Als gemeinsame Arbeit der deutschen und tschechischen Kinder entstanden zwei großformatige Bilder zu dem Thema „different cultures – same dreams“. Die deutschen und luxemburgischen Schüler erlebten gemeinsam mit ihren Partnern an der tschechischen Schule eine Greifvogelshow, Feierlichkeiten zur Beendigung des zweiten Weltkrieges, sowie verschiedene Sport-, Kunst- und Sprachaktivitäten. In ihrer Gastfamilie lernten die Schüler andere Gebräuche und eine andere Kultur kennen. In beiden Ländern wurde viel gemeinsam unternommen, zum Beispiel Minigolf, Bowling, Schwimmen und Kart-Fahren.

Eine weitere Besonderheit war es, die jeweilige Grilltradition des anderen Landes kennenzulernen. So erlebten die Tschechen das typisch saarländische „Schwenken“. Und die Gäste aus Deutschland und Luxemburg wurden nach einer gemeinsamen Wanderung im Hof der Burgruine Riesenberg in die für die Gegend typische Tradition des Stockwürste Bratens eingeführt. Alle waren von der jeweiligen Art zu grillen begeistert.

Auf der Heimreise von Kdyne war der Bus gut gefüllt. Eine tschechische Schülergruppe in Begleitung der Lehrerinnen Stáňa Ticháčková und Petra Cerna fuhren mit nach Luxemburg. Auf sie wartete dort eine von den luxemburgischen Lehrern Lucien Weis und Yves Desbordes geplante spannende und ereignisreiche Woche.

Insgesamt war es ein gelungener Austausch mit vielen bleibenden Eindrücken und eine Horizonterweiterung für alle Beteiligten.

 

Ein Bericht von Anna Müller und Alina Mötzel, Klasse 9a der Eichenlaubschule, Teilnehmerinnen an dem Schüleraustausch

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